Wie soziale Medien deine Verkäufe steigern können – Teil 1: Instagram

Soziale Medien müssen bis nach dem Feierabend warten, schließlich ist das ja ein Zeitvertreib, der in die Freizeit gehört? Ganz und gar nicht! Auf Facebook, Instagram und Co warten potentielle Kunden und Botschafter deiner Marke, doch vor allem die Möglichkeit deine Verkäufe zu steigern und das auch noch nahezu kostenlos. Alle Besonderheiten über die verschiedenen Plattformen und ihre Potenziale erfahrt ihr hier in unserer Serie „Wie soziale Medien deine Verkäufe steigern können“.


Heute in der Vorstellungsrunde: Instagram

Name: Instagram
Alter: 8 Jahre alt
Eltern: Facebook
Lieblingsinhalte: Bilder & Kurzvideos


1. Was macht Instagram so besonders?

Instagram ist unter den Sozialen Netzwerken eines der einzigen, das hauptsächlich mit visuellen Inhalten arbeitet. Was du hier also teilen kannst, sind Bilder oder kurze Videos. In der Übersicht deines Accounts werden diese Bilder, übersichtlicher als bei Facebook, in einer Dreierfolge angeordnet und stellen somit sozusagen eure „Visitenkarte“ dar, eben den ersten Eindruck den Instagram-Nutzer von euch haben. In der Bio kann man dann dazu eine kurze und knappe Beschreibung eingeben, die zusammenfasst, was für Produkte angeboten werden oder um welche Themen sich die Instagram-Posts beziehen und ganz wichtig, die Website als Link einbinden, sodass der Instagram-Nutzer ganz bequem in Euren Shop kommen kann

Neben den immer sichtbaren Posts, gibt es bei Instagram zusätzlich auch noch Stories, die 24 Stunden sichtbar sind und dann verschwinden. Hier können auch informellere Bilder und Videos geteilt werden, die nicht für immer auf deiner "Visitenkarte“ zu sehen sein sollen, aber authentisch oder witzig sind und deine Follower bereichern. Wie auf den Bildern zu sehen, könnt ihr zum Beispiel Blicke hinter die Kulissen Eurer Arbeit geben und Euch von Euren Followern dabei begleiten lassen. Dadurch fühlen die Kunden sich Euch und Eurer Marke näher, was auf jeden Fall Auswirkungen auf deine Verkäufe haben wird.

Aber auch für dich können Instagram Stories eine Bereicherung sein. Du erhältst nämlich direkt und freiwillig Feedback deiner Unterstützer, indem du sie zum Beispiel über das Design eines Produkts abstimmen lässt oder nach der Meinung zu einem neuen Produkt fragst. In den Details, kannst du dann erfahren, wie die Abstimmung ausging und vor allem sehen, wer teilgenommen hat und so feststellen, wer deiner Follower Interesse an deiner Marke zu haben scheint. Diese engagierten Follower kannst du dir merken und persönlich anschreiben, wenn es eine besondere Rabattaktion gibt oder Ähnliches, dass sie interessieren könnte.


2. Wen erreiche ich auf Instagram?

Instagram ist schon lange kein Medium mehr, dass nur von der jungen Generation genutzt wird. Jegliche Alters- und Interessensgruppen nutzen Instagram, womit Instagram zwar nicht an die Nutzerzahlen von Facebook herankommt, die Aktivität der Instagram-Nutzer, die von Facebook-Nutzern aber um Einiges übersteigt. Likes werden hier großzügiger verteilt und auch die Reaktionen auf Posts und Stories sind häufiger zu erwarten, als auf Facebook oder Twitter. Damit ist man mit Instagram näher an seinen Kunden und Unterstützern, als durch jegliche andere Plattform. Außerdem posten Nutzer auch deutlich häufiger auf Instagram als auf Facebook, was auch dir die Chance gibt dich reinzuhängen und deinen Followern fast täglich Updates zu geben über deine Produkte, deine Arbeit und dein Team.


3. Wie erreiche ich meine Zielgruppe am besten?

Damit Personen aus deiner Zielgruppe aufmerksam werden, gibt es drei Geheimlösungen: Hashtags, Geolocations und die richtigen Inhalte.
Hashtags sind ein Muss, wenn man auf Instagram ohne viel Aufwand gefunden werden möchte. 30 Stück dürfen unter jedem Post stehen; es kommt aber meist nicht auf die Anzahl, sondern auf die Beliebtheit der Hashtags an. Die trending hashtags ändern sich je nach Saison und besonderen Ereignissen, weswegen du dich regelmäßig darüber informieren solltest. Auf web.stagram.com findest du die beliebtesten Hashtags des Tages, als auch weitere zum Thema passende Hashtags, die du ebenfalls für deine Bilder verwenden kannst.
Und wie sollen die Hashtags dir nun konkret helfen? Ist eine Person zum Beispiel daran interessiert eine neue Uhr zu kaufen, sucht sie vielleicht auf Instagram nach Inspirationen und möchte gerne Posts zu diesem Thema durchstöbern. Dafür gibt sie dann #uhr oder #watch in die Suchleiste ein und klickt sich durch die Bilder, worunter auch eines deiner Bilder sein kann. Wenn ihr gefällt, was sie sieht, besucht sie vielleicht deinen Shop und schon ist ein neuer Kunde gewonnen.
Ortsangaben durch Hashtags oder Geolocations hingegen ziehen eine eher ortsbezogene Kundschaft an, die Wert darauflegt, woher ihr Produkt kommt. Nutze also diese Möglichkeit und schreibe in deine Bio wo Euer Unternehmen herkommt, verwende Geolocations in Posts oder verwende #bayernfashion, #hamburg_art oder Ähnliches, um Follower aus dem Umkreis dazu zu bringen, euch zu folgen und allein schon aus Neugier in euerem Shop vorbeizuschauen.

Zum Inhalt Eurer Posts gibt es leider kein Geheimrezept. Niemand kennt Eure Zielgruppe so gut wie ihr und welche Art von Informationen und Bilder ihr teilen wollt, müsst ihr Euch überlegen. Ein guter Anfang ist aber immer, bei den Seiten Eurer Konkurrenz vorbeizuschauen und Euch Ideen einzuholen. Ein Mix aus schlichten Produktbildern, Einblicken in Euer Atelier oder Arbeitsplatz oder Bildern von Euren Produkten im Alltag sind aber meistens interessant für Eure Follower und gut für den Aufbau Eures Markenimages.


4. Wie baue ich meine Follower-Community aus?

Du gibst dir Mühe bei deinen Instagram Inhalten, aber hast das Gefühl kaum jemanden zu erreichen? Zeit ein bisschen in den Erwerb von neuen Followern zu investieren. Dabei lautet der erste Tipp aber zunächst: Finger weg von Followern gegen Geld! Du möchtest schließlich deine Follower zu potenziellen Kunden umwandeln und das geschieht nur auf freiwilliger Basis.
Deswegen kann ein erster Schritt zum Beispiel sein, dass du dir eine Seite eines Konkurrenten suchst, der ähnliche Produkte wie du verkaufst, und anfängst den Followern deines Konkurrenten zu folgen. Damit stellt du sicher, dass ein Interesse an der Art von Produkten vorhanden ist und der Kunde dadurch auf deine Marke aufmerksam wird und beim nächsten Mal vielleicht bei dir einkauft.
Ebenfalls wichtig bei der Followersuche ist, dass du dir Zeit nimmst und als Zeichen der Wertschätzung ein oder zwei Likes verteilst. Studien haben nämlich belegt, dass diese kleine Aufmerksamkeit, Personen viel eher dazu bringt, dir auch zu folgen und ebenfalls ein paar deiner Bilder zu liken. So wird deine Follow-Anfrage nicht als Spam abgetan, sondern startet sofort eine positive Beziehung zu dir und deiner Marke.
Einen Geheimtipp gibt es dann aber doch. An die Freunde und Bekannte deiner Follower rankommen, nämlich. Das geht ganz einfach, indem du deine Follower aktiv werden lässt. Alles, was du dafür tun musst, ist, ein Produkt von dir zum Verlosen bereitzustellen und dir dafür eine Aktion zu überlegen. Ein Beispiel für ein typisches Giveaway siehst du hier:

Außerdem kannst du den Gewinner deines Produkts anschließend um Feedback und ein Bild mit dem Produkt bitten, dass du dann wiederum teilen kannst und automatisch authentische Werbung für dein Produkt hast.
Wenn du genug Zeit und Lust hast, dich weiter mit dem Followerproblem zu beschäftigen, kannst du ebenfalls einen Blick hinter die Kulissen werfen mit Insight Apps, die einen Einblick in deine Followeraktivitäten geben und dir helfen können, deine beliebtesten Posts herauszufiltern oder die Uhrzeiten festzustellen, zu denen deine Follower am aktivsten sind. Es lohnt sich auf jeden Fall, seine Community besser kennenzulernen.


5. Wie investiere ich in Instagram und was kostet mich das?

Der nächste Schritt, der dann folgen kann, ist, Geld in die Hand nehmen und gezielte Werbung schalten oder auf Markenbotschafter setzen, die dir Feedback und authentische Bilder mit deinen Produkten schicken und diese dann selbst auf ihrem Instagram-Kanal teilen und so ihre Fans von deinem Produkt begeistern. Beide Möglichkeiten sind um einiges kostengünstiger, als kommerzielle Werbemaßnahmen; es lohnt sich also darüber nachzudenken.


Gesponsorte Werbeanzeigen

Um Beiträge hervorzuheben musst du dir zunächst ein Werbekonto anlegen unter facebook.com/ads/manager/creation. Das kannst du dann mit deinem Instagram Kanal verknüpfen und dort entscheiden, wie deine Werbung aussehen soll und wichtiger noch, wen sie erreichen soll. Dafür gibt man verschiede Merkmale, wie Alter, Geschlecht oder Interessen an, um seinem Publikum gezielt die Werbeanzeige zu schalten. Nur ein kleines "Gesponsort" enttarnt deinen Beitrag, der sich sonst ganz normal in den Instagram Feedflow der Instagram-Nutzer integriert.

Bei Instgram-Werbung kommt es ganz darauf an, welche Bezahloption du auswählst. Diese kann entweder klickbasiert sein, oder sich auf 1000 geschaltete Anzeigen beziehen. Du wählst dann manuell aus, was dir ein Klick auf den Link zu deiner Website oder 1000 Personen, die von deiner Anzeige erreicht worden sind aus, und legst fest, was du insgesamt für die Kampagne ausgeben willst. Instagram rechnet dann unter Berücksichtigung der konkurrierenden Werbeanzeigen um dieselbe Zielgruppe und der totalen Nachfrage nach Werbeanzeigen aus, wie viele Tage deine Werbung angezeigt werden kann mit deinem festgelegten Budget.

Kostenpunkt: ca. 60 Cent pro Klick auf deine Website bzw. 5-6€ pro 1000 gesehene Anzeigen


Influencer Marketing

Wer lieber auf die Reichweite von Influencern setzen will, der sollte eine ausgiebige Recherche der bekannten Instagram-Welt in deinem Marktsegement vornehmen, schließlich möchtest du ja nur jemanden als deinen Botschafter, der auch zu deiner Marke passt und genügend Follower hat. 10.000-20.000 Follower sind meistens schon ein gutes Zeichen, um die Person anzuschreiben und nach einer Kooperation zu fragen. Die Produkte, die du der Person dann zusendest, wird dein Markenbotschafter dann in einem Foto oder Video ausprobieren oder inszenieren und deinen Shop verlinken. Am besten passiert die Inszenierung aber so natürlich und unauffällig wie möglich, da es authentisch und ehrlich klingen und aussehen soll. Dieser Content erreicht dann neben den Followern und Fans deines Botschafters auch deine Follower, wenn du den Beitrag auch auf deiner Seite teilst, um deinen Followern echte Testpersonen und deren Meinung zu deinem Produkt zu zeigen.

Der Preis, den du für eine Instagram Kooperation zahlen musst kann variieren, beinhaltet aber immer das Produkt, dass du deinem Markenbotschafter umsonst zukommen lässt. Je nach Bekanntheit lässt sich dann ein Preis verhandeln, wobei du auch explizit auf deine Vorstellungen von Inszenierung eingehen solltest, sodass sich das eingesetzte Geld auch lohnt.

Kostenpunkt: 20-50€ pro Post über dein Produkt (je weniger Follower, desto günstiger)


Fazit:

Instagram ist eine der am schnellsten wachsenden Plattformen mit überdurchschnittlich aktiven Nutzern, die neugierig sind und Instagram gerne nach Produktinspirationen durchstöbern. Ist deine Marke erst einmal von einigen bekannten Personen entdeckt worden, kann es für dich und dein Geschäft schnell steil bergauf gehen, da sich gute als auch schlechte News auf Instagram wie durch ein Schneeballsystem verbreiten. Für ein bisschen Geld, kann dies auch nicht nur zufällig und mit langer Arbeit entstehen, sondern von dir durch den Kontakt zu den richtigen Bloggern deiner Branche eingeleitet werden. Die Devise lautet also: Erst einmal eine Community und ein Markenimage aufbauen und dann ruhig Geld investieren in Bekanntheit online und langfristig ansteigende Verkaufszahlen in deinem Shop.



Lisa Weber